Nach 26 Jahren bei A.Vogel gehst du demnächst in Rente. Was hat dich in all den Jahren am meisten geprägt? Was wirst du vermissen?
Geprägt hat mich die Liebe zu den Pflanzen – ihr Wert in vielfacher Hinsicht unschätzbar, getreu dem Motto von Alfred Vogel: « Die Natur hat uns alles gegeben….».
Vermissen werde ich neben unserem tollen Team den wundervollen Arbeitsplatz und die Arbeit mit den Besuchergruppen.
Während vieler Jahre am A.Vogel Gesundheitstelefon warst du sehr nah dran an den Sorgen und Nöten unserer Kunden. Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Die Menschen sind sehr dankbar, wenn man ihnen zuhört und versucht, ihnen eine Stütze zu sein, also ihr Selbst zu stärken und ihnen Zuversicht zu vermitteln.
Welches A.Vogel Produkt konntest du am häufigsten empfehlen?
Oh, das ist eine schwierige Frage. Da gibt es einige, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, und zu denen ich auch viele positive Rückmeldungen erhielt.
Neben der vielfältig einsatzbaren Echinacea über die solide Rosskastanie ist der Weissdorn ist ein ganz tolles Produkt. Man bezeichnet ihn nicht umsonst als «Umarmung des Herzens» – und wer will nicht gerne umarmt werden! (lacht). Die Passionsblume habe ich in den vergangenen Jahren sehr schätzen gelernt, eine so schöne und aussergewöhnliche Pflanze, die uns im Leben ganz toll unterstützen kann, uns in die Ruhe bringt und Anspannungen mindert. Dann möchte ich noch den fabelhaften Ginkgo erwähnen – empfehlenswert für Jung und Alt.
Du hast in Laufe deines Berufslebens eine Vielzahl von Besuchenden in den A.Vogel Heilpflanzengärten Teufen und Roggwil empfangen. Was ist dein Rezept für eine gelungene Führung?
Jede Führung ist anders, weil auch die Menschen unterschiedlichste Interessen und Wünsche an uns herantragen. Wir haben einen Grundleitfaden; für spezielle Fragen ist dabei aber immer auch Raum.
Bereichernd für mich persönlich waren immer auch Gruppen wie Landfrauenvereine oder Bäuerinnen-Verbände, das gab es stets einen reger Austausch von überliefertem, wertvollem Wissen.
Prägende Erlebnisse gab es immer wieder einmal, z.B. im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung, die mit so grosser Liebe den Pflanzen begegnen und Geruch, Geschmack und Aussehen der Heilkräuter hingebungsvoll geniessen.
Als kantonal appr. Heilpraktikerin bist du sehr bewandert in der Heilkräuterkunde. Welche Helferlein zum (täglichen) Gesundbleiben schätzt du sie besonders?
Neben dem immunstärkenden Roten Sonnenhut mag ich Pflanzen mit wertvollen Bitterstoffen sehr gern, die sind unentbehrlich für eine gesunde Ernährung.
Zum Gesundbleiben gehört indes einiges mehr als allein die wertvollen Pflanzen. Wichtig ist beispielsweise, dass man zufrieden ist, dass man bei sich bleibt und sich nicht nur mit Negativen beschäftigt. Ich vermeide darum TV und Radio. Mir ist es ein Anliegen, offen zu sein für meine Mitmenschen – und dabei auch mal Nein sagen dürfen, wenn etwas nicht angenehm ist.
Mit grosser Freude arbeite ich in meiner Kräuterkammer und umgebe mich dabei mit den gesammelten Pflanzen, Wurzeln und Harzen. All das verarbeite ich selbst und nutze es für mich und meine Patienten.
Wichtig finde ich auch Meditationen, die mich in meine Mitte bringen. Das Wichtigste sind mir neben der Familie die Kräuterspaziergänge mit meinem Mann, mit Freundinnen und natürlich mit unserem lieben Hund.
Wie hältst du dich persönlich fit, womit stärkst du dich fürs (kommende) Alter?
Was ist schon alt? Nun, ich werde mich mehr meinen persönlichen Kursen, Vorträgen und meiner Praxis widmen. Ich möchte versuchen, Menschen in meinem Umfeld die Pflanzenwelt näherzubringen.
Waldspaziergänge oder Treffen mit Freunde empfinde ich als sehr bereichernd und es gibt unendlich viel, das mich ausfüllt. Ansonsten freue ich mich darauf, meine Passion leben zu können, denn meine Arbeit empfinde ich nicht als solche, sondern als Bereicherung.
Und da ich die Führungen in den A.Vogel Kräutergärten immer mit grossem Vergnügen gemacht habe, freue ich mich, wenn ich das auch in Zukunft als Pensionistin hin und wieder tun kann.
