Ahorne sind eine Unterfamilie der Rosskastaniengewächse, also pure Heilkraft aus der heimischen Natur. Der Ahorn ist mehr als ein hübscher Blickfang im Frühling und Herbst. Besonders der Feldahorn (Acer campestre) und der Spitzahorn (Acer platanoides) bergen ein traditionelles, teils vergessenes Heilpotenzial – ganz im Sinne der natürlichen Gesundheitsförderung.
In der Volksheilkunde wurde der Feldahorn wegen seiner milden, entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Ein Tee aus den Blättern oder der Rinde kam bei Magen-Darm-Beschwerden, zur Sanften Reinigung und bei entzündlicher Haut zum Einsatz. Seine jungen Blätter sind essbar, vitaminreich und galten früher als Frühlingskur zur Stärkung nach dem Winter. Auch in der modernen Naturheilkunde lässt sich das beruhigende und kräftigende Potenzial dieser heimischen Baumart nutzen – sanft, gut verträglich und im Einklang mit der Natur.
Der Spitzahorn wirkt auf den ersten Blick robust und mächtig – und genau diese Kraft lässt sich auch therapeutisch nutzen. In der traditionellen Anwendung wurde seine Rinde für Umschläge und Bäder bei entzündlichen Hautleiden verwendet. Einzelne Inhaltsstoffe werden auch mit einer milden immunmodulierenden Wirkung in Verbindung gebracht. Achtsam zu betrachten ist die sogenannte Rußrindenkrankheit, die geschwächte Bäume befallen kann. Die freigesetzten Sporen gelten als Reizstoff für die Atemwege – ein Hinweis darauf, wie wichtig gesunde, vital gepflegte Pflanzen sind, wenn sie uns unterstützen sollen. Feld- und Spitzahorn erinnern uns daran, dass Heilpflanzen nicht nur aus fernen Ländern stammen müssen. Auch in unseren Wäldern wachsen stille Helfer, die mit ihrer sanften Wirkung Körper und Seele stärken – ganz im Sinne einer naturverbundenen Gesundheitskultur.
Herausragende ökologische Qualitäten für Mensch und Tier weist auch der Bergahorn (Acer pseudoplatanus, Baum des Jahres 2009) auf. Über 20 Vogelarten nutzen seine Früchte als Nahrung, mit seinem dichten Laub sorgt er für Lärmschutz an Strassen. Das helle, beinahe weisse Holz des Bergahorns ist bis heute erste Wahl bei hölzernen Küchengerätschaften wie Schalen, Schneid- und Frühstücksbrettern, Kochlöffeln und Nudelhölzern. Auch wird das recht harte, aber gut drechselbare Holz gerne für Musikinstrumente wie Flöte, Fagott, Cello und Geige verwendet. Die propellerartigen Früchte sind zudem ein prima Spielzeug: Kinder kleben sie sich gerne als «Horn» auf die Nase. Mit diesen «biologischen Hubschraubern» verbreitet der Bergahorn seinen Samen, er kann über 30 Meter hoch und über 500 Jahre alt werden.
© Foto: Michael Brem & Oliver Lieber aus «Köstliches von Waldbäumen», Hädecke Verlag
Verwildern Sie Ihre Speisen mit Blättern, Früchten oder Trieben der Waldbäume unserer Heimat – z.B. mit Spitzahorn.
Pikante Ahornkapern
Für ein Glas mit 1/4 l Inhalt.
Sie eignen sich als Antipasti oder auch als würzige Zutat in Reisgerichten.
Sammeltipp:
Die Erntesaison für den Spitzahorn beginnt im März mit dem Sammeln der Keimlinge. Blüten, Blätter und Früchte wachsen im geschlossenen Waldbestand nur in den Kronen der Bäume und sind unerreichbar. An Waldrändern oder entlang von Waldwegen finden sich jedoch immer wieder alte Ahornbäume, die bis tief herunter Äste tragen. Hier können Sie bequem Blüten, junge Blätter und etwas später auch junge Früchte (bis Ende Mai) ernten.
Zutaten:
Zubereitung:
Alle Zutaten miteinander vermischen und rund 10 Minuten weichkochen. Gläser mit Schraubdeckel gründlich ausspülen. Deckel und Gläser im Backofen bei 150 bis 200 °C sterilisieren.
Zum Abfüllen die Gläser mit einer Spaghettizange aus dem Ofen holen. Zügig mit den heissen Ahornkapern und dem Sud befüllen. Fest verschrauben und zum Abkühlen auf den Deckel stellen.
Die Gläser an einem dunklen, kühlen Ort lagern. Sie sind so etwa ein Jahr haltbar.
© Rezept: Dr. Markus Strauß