Stefan, erzähl doch bitte kurz etwas von dir…

Stefan Bauer

Teamleiter Anbau


Andrea Pauli, M.A.


14. April 2025

Video-Portrait

 

 

Stefan, was bedeutet es für dich, bei einem Hersteller von Phytopharmaka beschäftigt zu sein?

Ich arbeite mittlerweile schon über 25 Jahre im Bereich Phytopharma. Pflanzliche Arzneimittel sind eine besondere Herausforderung und der Herstellprozess ist unglaublich spannend. Herausfordernd, weil die Wirkstoffzusammensetzung der Pflanzen natürlichen Schwankungen unterstellt ist und durch geeignete Prozesse auf einem gleichbleibenden Level in der finalen Darreichungsform dem Anwender zur Verfügung gestellt werden muss. Die wirksamen Bestandteile einer Pflanze werden mit aufwendigen Prozessen aus der Pflanze extrahiert, dazu ist viel Know-how und Fingerspitzengefühl notwendig. Dies gilt natürlich insbesondere bei der Verarbeitung von Frischpflanzen, weil man ja immer in einem Wettlauf gegen die Zeit ist. Dies erzeugt auch viele spannende Erlebnisse – das Wetter hält sich nicht immer an unsere Planung und gibt vor, wann man erntet. So müssen wir über die ganze Versorgungskette sehr viel Flexibilität beweisen, um die benötigten Vorräte in teilweise recht kurzen Erntezeitfenstern bereitzustellen.

Was hälst du für die grösste Herausforderung in deinem Arbeitsgebiet/-bereich, was fordert dich besonders?

Das sind sicherlich die zunehmend steigenden gesetzlichen Anforderungen. Unser Betrieb unterliegt unter anderem lebensmittelrechtlichen und arbeitssicherheitstechnischen Vorgaben, und wir müssen auch regelmässig den Behörden beweisen, dass wir die pharmatechnischen Vorgaben erfüllen. Dazu werden wir in regelmässigen Abständen von den Behörden kontrolliert – unsere Herstellbewilligung hängt schlussendlich davon ab. Dies ist auch ein wichtiger Grund, weshalb wir permanent viel Geld in neue Infrastruktur und Anlagen investieren. Fakt ist, dass man der Entwicklung der gesetzlichen Vorgaben immer etwas hinterherläuft, weil permanent neue Anforderungen hinzukommen. Die Anforderungen haben sich in den letzten 25 Jahren unglaublich erhöht – manchmal habe ich den Eindruck, dass unsere Mitarbeitenden an der Linie mehr am Reinigen und Dokumentieren als am Produzieren sind.

Wie lebst du Umwelt- und Naturschutz im privaten Umfeld?

Das fängt für mich schon im Kleinen an; wir legen bei uns zu Hause grossen Wert auf Abfalltrennung und kompostieren auch so viel wie möglich ist – was ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. In unserem Garten werden grundsätzlich keine Pestizide eingesetzt, der ganze Garten ist mit einheimischen Heckengehölzen und insektenfreundlichen Blumen gestaltet, die Vögel schätzen die vielen Beeren. Vor einiger Zeit hatten wir mal regelmässig Besuch von einem Wiedehopf, dem es offensichtlich die vielen Würmer in unserem etwas vermosten Rasen angetan hatten… Ich bin oft draussen unterwegs und kann Abfall nicht einfach liegen lassen – wenn ich Alu-Dosen etc. finde, sammle ich das ein und entsorge es. Es macht mir Sorgen und ärgert mich, dass immer mehr Abfall achtlos liegen gelassen wird, das darf doch einfach nicht sein! Diese Werte haben wir natürlich schon früh unseren Kindern mit auf den Weg gegeben und hoffen, dass auch sie ihr Umfeld damit positiv beeinflussen.

Was bereichert dein Leben in deiner Freizeit? Wie findest du Ausgleich?

Draussen sein. Ich verbringe sehr viel Zeit in der Natur, am liebsten wandernd oder mit dem Kanu auf Flüssen in der Schweiz oder noch lieber im hohen Norden – je einsamer, desto besser. Unser Hund hält mich auf Trab und zwingt mich auch bei schlechtem Wetter, rauszugehen. Mit der Familie bereisen wir aber auch gerne unterschiedliche Länder und Städte. Am Strand liegen und «bädele» geht allerdings gar nicht – da wird es uns schon nach ein paar Stunden langweilig.

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