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Besserer Schlaf – aber wie?

Wie Baldrian und Hopfen für tiefen, erholsamen Schlummer sorgen können


Owen Wiseman, HBSc., mit Abschluss in Naturheilkunde


01. April 2021

Schlafprobleme betreffen Menschen auf der ganzen Welt. Einzelne Studien berichten von Schlafproblemen mit einer Prävalenz von 1,6 Prozent bis hin zu erstaunlichen 56 Prozent. Es geht dabei nicht nur um Einschlafschwierigkeiten; Schlaflosigkeit kommt in verschiedenen Ausprägungen daher. So schläft mancher ein, noch ehe die ersten Schafe zählte, wacht jedoch bald wieder auf und kann nicht mehr weiterschlafen.

Schlafprobleme scheinen sich Wissenschaftler zufolge in bestimmten Bevölkerungsgruppen und diversen Ländern immer stärker auszubreiten.

Das sollte uns hellhörig machen, denn die nachteiligen Auswirkungen von Schlafentzug sind beträchtlich. Schlafprobleme werden zunehmend mit vielen Beschwerden in Verbindung gebracht, von Herz- und Lungenerkrankungen bis hin zu Osteoporose und körperlicher Beeinträchtigungen. Eine prominente Studie, die als Schlaf-Herz-Studie bekannt ist, ergab, dass Menschen mit chronisch schlechtem Schlaf ein um 29 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten als Personen, die gut schliefen.

Schlafmangel zwingt den Körper auch dazu, den ganzen Tag über mittels gefährlichem Mikroschlaf zu kompensieren. Nicht von ungefähr also vergleichen verschiedene Experten das Fahren im müden Zustand mit dem Fahren im betrunkenen Zustand.

Das sind nur einige der körperlichen Folgen von Schlafmangel. Nicht zu unterschätzen ist die Vielzahl von psychischen Gesundheitsproblemen, die mit Schlafverlust einhergehen, einschliesslich Depressionen und psychiatrischen Episoden. Chronische Schlafbeschränkungen können zu erhöhter Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen führen und sogar das Suizidrisiko bei Jugendlichen erhöhen.

Hier bieten sich pflanzliche Heilmittel wie Baldrian, auch bekannt als Valeriana officinalis, an. Die Verwendung des Krauts stammt aus der Zeit der alten Griechen und Römer.

Baldrian, seit Jahrtausenden bewährt

Dioskurides, der griechische Arzt, Pharmakologe und Botaniker, nutzte die Heilpflanze zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, wie in seiner Materia Medica um 60 n. Chr. beschrieben. Als sich unser Verständnis der Pflanzeneigenschaften weiterentwickelte, bemerkte man zudem die starken krampflösenden und beruhigenden Eigenschaften.

Mit der Weiterentwicklung der entsprechenden Technologien gelang es auch, die aktiven Bestandteile und den Wirkmechanismus der Heilpflanze besser zu verstehen. Baldrian scheint einen inhibitorischen Neurotransmitter zu modulieren (bekannt als Gamma-Aminobuttersäure oder GABA), was zu einer beruhigenden und schlaffördernden Wirkung führt.

Es gibt viele schlaffördernde Arzneimittel, einschliesslich Benzodiazepine und Barbiturat. Die Crux: Man kann von diesen Medikamenten abhängig werden, wobei einige zudem zu Amnesie respektive Kater-ähnlichen Effekten führen. In einem Bewertungsbericht der Europäischen Arzneimittel-Agentur wird festgestellt, dass die Baldrianwurzel hingegen „keine typischen unerwünschten Wirkungen aufweist, die bei der herkömmlichen Behandlung von Schlaf- und Stimmungsstörungen beobachtet werden".

In Kombination mit Hopfen besonders wirksam

Die wahre Kraft des Schlafhelfers bei A.Vogel liegt in einer Kombination von Kräutern. Dem Baldrian zur Seite gestellt ist Hopfen (Humulus lupulus), welcher sich in Kombination als weitaus wirksamer erwiesen hat als die alleinige Einnahme von Baldrian. Hopfen enthält Humulone und Lupulone sowie Xanthohumol, also Komponenten, denen beruhigenden, antimikrobielle und antiproliferative Wirkungen zugeschrieben werden.

Für einige ist die Kombination eines Extraktes von Baldrian mit Hopfen geschmacklich möglicherweise nicht besonders ansprechend. Unser Tipp: Fügen Sie etwas Honig hinzu, um die Tinktur zu versüssen, oder verdünnen Sie sie in einem Glas Wasser.

Fazit: Bevor Sie das nächste Mal nächtelang auf die Uhr starren, greifen Sie lieber einmal zu klinisch erprobten, wirksamen Heilpflanzen, die für wohligen Schlaf sorgen.

Quellen

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