Wird eine gutartige Prostatavergrösserung (BPH) mit sogenannten 5alpha-Reduktasehemmern behandelt, kann dies die Diagnose eines Prostatakarzinoms erschweren. Die Medikamente sorgen dafür, dass sich die Prostata verkleinert und das Wasserlassen erleichtert wird. Gleichzeitig senken sie im Nebeneffekt auch die Konzentration des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut um bis zu 50 Prozent.
Laut einer im Fachblatt «JAMA Internal Medicine» veröffentlichten Studie kam es bei US-Veteranen aus diesem Grund zu einer Verzögerung der Krebsdiagnose um zwei Jahre. Die Karzinome wurden doppelt so häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, und die Sterblichkeit war erhöht.
Wichtig ist darum, dass der behandelnde Arzt die Grenzwerte entsprechend herabsetzt, so dass die Früherkennung eines Prostatakarzinoms weiterhin möglich ist. Medikamente auf Basis von Sägepalmenfrüchten senken den PSA-Wert übrigens nicht.