Majoran (Origanum majorana) ist ähnlich wie Liebstöckel ein eher unterschätztes Gewürz. Man kennt ihn hauptsächlich als «Wurstkraut» und greift viel öfter zum mediterranen, eng verwandten Oregano (Origanum vulgare).
Autoren: Claudia Rawer, Tino Richter, 6.16
Doch wer die Assoziation mit der Leberwurst vergisst und sich auf Majoran einlässt, wird ein mildwürziges, zartes Aroma entdecken. Als «wilder Majoran» wird der robustere Oregano bezeichnet, der umso schärfer schmeckt, je weiter südlich er aufwächst. Im Vergleich zu Oregano schmeckt Majoran weniger scharf, eher süss und leicht zitronig. Aphrodite, die anspruchsvolle griechische Göttin der Liebe und Schönheit bezeichnete Majoran immerhin als ein Symbol der Glückseligkeit.
Die gesunden Inhaltsstoffe des Majorans stecken in den Blättern. Entscheidend sind die enthaltenen ätherischen Öle Carvacrol und Thymol. Zudem sind Cineol und Sabinen enthalten, Stoffe, die auch in Kardamom, Lavendel, Lorbeer und Rosmarin vorkommen. Ausserdem enthält Majoran Flavonoide, Bitterstoffe und Terpene. In der Hausapotheke hilft das nervenberuhigende, krampflösende, magenwärmende Kraut bei Blähungen, Appetitlosigkeit und leichten Magen-Darmbeschwerden.
Die Blütezeit reicht von Juni bis September.
Majoranöl gilt als starkes Antioxidans. Die Pflanze hat nachgewiesenermassen hohe antibakterielle Wirkung, unter anderem gegen den gefürchteten Staphylokokkus aureus sowie Listerien. Aus diesem Grund wird Majoran auch bei der Verarbeitung von Würsten verwendet. Ausserdem wirkt Majoaran auch gegen bestimmte Pilze.
Verwendung als Gewürz
Mit Majoran wird z.B. Grillfleisch gewürzt. Auch hier die frischen geschnittenen Blätter erst am Schluss hinzufügen. Der Wärme und Sonne liebende Majoran hat ein schwer zu beschreibendes Aroma. Besonders gut passt er zu Kartoffeln, Tomaten, Pilzen, Kürbis, Peperoni, Salat und Rührei. Verfeinert man damit Pizza, Suppe, Eintopf oder Teigwaren, kann man ihn getrocknet mitkochen, frisch wird er erst gegen Ende der Garzeit zugegeben.
Harmoniert z.B. mit Knoblauch, Lorbeer, Paprika, Rosmarin, Salbei und Thymian, nicht jedoch mit Oregano.
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