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A.Vogel Pflanzen-Lexikon

ORIGINAL IM ERNÄHRUNGSORDNER

Melonen: Saftig mit wenig Kalorien!

«Grosser Apfel»

Wassermelone

Melonen gehören wie Gurken und Zucchini zur Familie der Kürbisgewächse. Ihr Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet «grosser Apfel».

Die kugelrunden, grünen Wassermelonen (Citrullus lanatus) sind die idealen Durststiller. Sie haben rotes oder lachsrosa gefärbtes, sehr saftiges Fruchtfleisch, das mit kleinen schwarzen Kernen durchsetzt ist. Diese kann man übrigens ohne Bedenken mitessen. «Kernlose» Züchtungen haben weniger oder kleinere weisse Kerne. 

Die Wildformen stammen ursprünglich aus dem tropischen Westafrika. Da die Pflanzen relativ trockenresistent sind, wurden sie beispielsweise in der Kalahari jahrhundertelang als wichtige Wasserquelle genutzt. 

Der Reifetest für Wassermelonen ist ganz einfach: Klopft man mit dem Fingerknöchel an die Frucht, sollte es dumpf und hohl klingen. 

Weltweit werden über 1200 Sorten genutzt, dabei soll es über 3000 heute nicht mehr genutzte Sorten geben.

Inhaltsstoffe

Inhaltstoffe je 100 g

  • Wasser: 90,2 g
  • Eiweiss: 0,6 g
  • Fett: 0,2 g
  • Kohlenhydrate: 8,3 g
  • Ballaststoffe: 0,2 g

Mineralstoffe

  • Mineralstoffe: 0,4 g
  • Natrium: 1 mg
  • Kalium: 115 mg
  • Magnesium: 9 mg
  • Calcium: 7 mg
  • Mangan: 35 µg
  • Eisen: 225 µg
  • Kupfer: 30 µg
  • Zink: 85 µg
  • Phosphor: 9 mg

Vitamine

  • Vitamin A: 85 µg
  • Thiamin (Vit. B1): 45 µg
  • Riboflavin (Vit. B2): 50 µg
  • Nicotinsäure (Vit. B3): 150 µg
  • Pantothensäure (Vit. B5): 1600 µg
  • Vitamin B6: 70 µg
  • Folsäure: 5 µg
  • Vitamin C: 6 mg

Zubereitungen

Meist werden die Früchte roh verspeist, in Afrika manchmal auch gekocht. Die Rinde kann eingelegt oder kandiert werden. In den südlichen Gebieten der früheren Sowjetunion wird der Saft der Früchte zu einem alkoholischen Getränk vergoren oder zu einem süßen Sirup eingekocht. Die Samen werden in Indien gemahlen und zu Brot gebacken. Im Nahen und Mittleren Osten werden die Samen geröstet gegessen. In China, wo die Nutzung der Samen im Vordergrund steht, wurden Sorten mit extragroßen Samen gezüchtet. Aus den Samen kann zudem das hauptsächlich als Kosmetikzusatz sowie seltener als Salatöl und Lampenöl genutzte Ootangaöl bzw. Wassermelonenkernöl gewonnen werden. Auch in der europäischen Medizin des Mittelalters wurden die Samen (semina citrulli) als überschüssiges „Phlegma“ abführendes Mittel eingesetzt.

 

Laut einer Pressemeldung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)[17] können im aufgeschnittenen Zustand längere Zeit gelagerte Wassermelonen gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien oder EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) übertragen. Wird die Außenschale bei der Produktion, beim Transport oder bei der Lagerung mit Krankheitserregern verunreinigt, so können diese Erreger beim Aufschneiden das säurearme Fruchtfleisch infizieren und werden sich bei zu warmer oder zu langer Lagerung relativ schnell vermehren. „Zum Schutz vor Infektionen sollten Verbraucher vorgeschnittene Melonen deshalb rasch verzehren oder kühlen.“ Schwangere, Kleinkinder, alte und kranke Menschen sollten auf den Verzehr aufgeschnittener Melonen, die mehrere Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt wurden, vorsorglich verzichten. Im Jahr 2011 erkrankten nach dem Verzehr von verunreinigten Cantaloupe-Melonen in den USA mindestens 147 Menschen an einer Infektion durch Listeria monocytogenes; in der Folge starben 33 Menschen und eine Schwangere erlitt eine Fehlgeburt.[17] Der Verzehr von importierten Wassermelonen Ende 2011 löste in Deutschland, dem Vereinigten Königreich und in Irland einen Salmonellen-Ausbruch aus.[17]

Vielerlei Sorten

Zuckermelonen (Cucumis melo, mit etwa 500 Sorten vertreten), werden in drei Untergruppen aufgeteilt: Netzmelonen, Honigmelonen und Kantalupen.

Zu ersteren, mit einer Netzstruktur auf der Schale, gehören die aromatischen Galia-Melonen, die vor allem aus Israel kommen, oder die Ananasmelone mit ihrem feinen Duft. Ihr Fruchtfleisch ist blassgrün, bei anderen Netzmelonen-Sorten auch orangerosa.

Honigmelonen sind oval und haben eine kräftig gelbe oder grüne Schale. Das Fruchtfleisch ist weisslich bis blassgelb, saftig, aber wenig aromatisch.

Kantalupen oder Cantaloup-Melonen sind die kleinsten und wohlschmeckendsten Melonen. Die Bezeichnung leitet sich vom italienischen Städtchen Cantalupo ab. Dort, in der Nähe von Rom und auf päpstlichem Boden, wurde diese  Melonensorte zum ersten Mal angebaut. Vertreter dieser Gruppe sind die Cavaillon-Melone, benannt nach ihrem Hauptanbaugebiet bei der südfranzösischen Stadt Cavaillon, oder die aus Israel stammende Ogen-Melone.

Die Schale der Kantalupen ist weissgrün, hellgelb oder sandgelb, meist durchzogen von dunkleren Streifen. Intensiver Duft und süss-aromatisches, orangefarbenes Fruchtfleisch machen sie zu den köstlichsten Melonen überhaupt.

Reifeprüfung

Reife Netz- und Cantaloup-Melonen duften am Stielende süsslich. Auf Druck sollte die Schale an dieser Stelle leicht nachgeben. Die Schale von Honigmelonen verströmt aber weder einen Duft noch gibt sie auf Druck nach. Hier ist es also recht schwierig festzustellen, ob die Frucht reif ist. Ein äusseres Merkmal reif geernteter Früchte sind verkorkte Schalenrisse.

Zuckermelonen sollte man nicht zu lange aufheben. Reife Früchte verderben rasch, Kühlschrankatmosphäre bekommt ihnen auf Dauer aber auch nicht, sie verlieren an Aroma. Daher sollte man Melonen nur einige Stunden vor dem Servieren in den Kühlschrank legen – leicht gekühlt schmecken sie am besten.

Reichlich Vitamine

Die süssen Happen enthalten viel Wasser und wenig Kalorien. Pro 100 Gramm finden sich etwa 11 Milligramm Kalzium, 9 Milligramm Natrium und über 40 Milligramm Vitamin C.

Bemerkenswert hoch ist ihr Gehalt an Beta-Carotinen (Provitamin A), dem «Schönheitsvitamin», das Haut, Augen, Haaren und Nägeln gut tut. Je intensiver ins Rötliche die Farbe des Fruchtfleisches spielt, desto mehr dieser sekundären Pflanzenstoffe sind in der Melone enthalten.

Löffel genügt

Melone

Melonen machen es uns einfach: Komplizierte Rezepte und grosse Zubereitung sind unnötig. Einfach aufschneiden, Kerne entfernen, auslöffeln.

Wem das zu simpel ist, wählt die Luxusvariante: Melonenfleisch aus den Schalen lösen, würfeln, mit anderen Sommerfrüchten – z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kirschen, Johannis- oder Stachelbeeren – mischen, etwas Zitronensaft dazugeben, wieder in die Melonenschale füllen. Wer mag, kann noch einen Tupfer Schlagsahne darauf tun. Und wieder heisst es: Auslöffeln – mit grossem Genuss!


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