Hat es Sie nun leider doch erwischt? Wenn Sie an einer Grippe leiden, sonst aber in guter gesundheitlicher Verfassung sind, können Sie sich selbst wirkungsvoll mit Hausmitteln helfen. Lesen Sie unsere Tipps und werden Sie bald gesund!
Im Volksmund versteht man unter Grippe oft den harmlos verlaufenden, ärgerlichen, in ein paar Tagen meist folgenlos ausheilenden grippalen Infekt (Erkältung). Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der „echten“ Grippe, der Influenza, um eine Infektionskrankheit. Grippe oder Erkältung: Was ist der Unterschied?
Was Sie jetzt am dringendsten brauchen, ist Ruhe! Gönnen Sie sich diese (erzwungene) Auszeit und verschonen Sie gleichzeitig Ihre Mitmenschen vor einer Ansteckung. Um die lästigen Begleitsymptome zu lindern und den Heilprozess zu unterstützen, können Sie einiges beitragen.
Auch wenn Sie kaum Appetit verspüren, sollten Sie doch täglich leichte Mahlzeiten wie Bouillon oder Gemüsesuppe zu sich nehmen.
Trinken Sie täglich 3 Tassen einer Teemischung aus Linden- und Holunderblüten, Salbei und Thymian, eventuell gesüsst mit Honig*. Diese wirkt fiebersenkend und lindert Halsschmerzen und Reizhusten.
Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter Kräutertee, verdünnten Fruchtsaft oder Wasser. So kann der Körper den Feuchtigkeitsverlust vom übermassigen Schwitzen bei Fieber kompensieren, die Schleimhäute werden feucht gehalten und unwillkommener Schleim wird verflüssigt – und kann so leichter ausgehustet werden.
Bei hohem Fieber leisten die guten alten Essigsocken gute Dienste: Geben Sie 2 – 3 Esslöffel Essig in 1 Liter Wasser (Zimmertemperatur) und tauchen Sie Baumwollsocken ein, leicht auswringen und anziehen. Ziehen Sie darüber trockene Socken an und legen Sie sich ins Bett. Vorgang mehrmals wiederholen, bis das Fieber gesunken ist.
*Honig und Zitrone verlieren bei Temperaturen über 40 Grad wertvolle Inhaltsstoffe.
Nasenspülungen mehrmals täglich mit isotonischer (bei trockener Nasenschleimhaut) oder hypertonischer (bei verstopfter Nase) Salzlösung erleichtert die Nasenatmung.
5 dl stilles Wasser aufkochen und zugedeckt 3 Minuten kochen lassen. 4.5 Gramm Meersalz (ohne Rieselhilfe, ohne Zusätze wie Jod oder Fluor) abwiegen, ins Wasser geben und unter gelegentlichem Umrühren zugedeckt auflösen. Sobald die Lösung auf Zimmertemperatur abgekühlt ist, kann sie angewendet werden. Für mehrere Anwendungen die Lösung täglich neu zubereiten.
Wirkung: Grundsätzlich zur Reinigung, Befeuchtung der Nasenschleimhaut und Lösen von festsitzendem Schleim. Gleichzeitung kann durch regelmässige Anwendung eine Infektion vorgebeugt werden, denn durch die Spülung werden Krankheitserreger ausgewaschen, bevor sie an der Schleimhaut haften bleiben.
Dieselbe Vorgehensweise wie bei der physiologischen Kochsalzlösung, allerdings mit 10 Gramm reinem Salz auf 5 dl stilles Wasser.
Wirkung: Reinigende und abschwellende Wirkung auf die Schleimhaut von Nase, Nasennebenhöhlen und Stirnhöhlen. Dadurch wird die Atmung erleichtert und eventueller Druckschmerz im Stirn- und/oder Nebenhöhlenbereich gelindert. Die hypertonische Lösung hat einen höheren Salzgehalt als die körpereigenen Zellen. Durch Osmose wird Wasser aus der Nasenschleimhaut entzogen, was den abschwellenden Effekt bewirkt.
Man gurgelt am besten ausreichend lange (30 bis 60 Sekunden) mit lauwarmen Flüssigkeiten, anschliessend wird die Lösung ausgespuckt.
Die meisten Gurgellösungen werden von anionischen Substanzen (z. B. in Zahnpasten) inaktiviert. Daher muss der Mund vor dem Gurgeln gut mit Wasser ausgespült werden, um Reste der Zahnpasta zu beseitigen.
Der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) enthält entzündungshemmende und immunstimulierend Inhaltsstoffe und schützt somit vor Erkältungen und grippalen Infekten. Besonders die enthaltenen Alkamide (auch: Alkylamide) beeinflussen die körpereigene Abwehr, indem sie die Produktion von T-Helferzellen und weissen Blutkörperchen erhöhen und entzündliche Botenstoffe blockieren.
Echinacea hat eine breite, direkte Wirkung gegen Erkältungserreger, welche besonders während der Prävention vor Infekten schützt. Es konnte gezeigt werden, dass die Viren auch bei längerer Anwendung keine Resistenzen gegen die Arzneipflanze entwickeln, wie dies teils bei synthetischen Wirkstoffen beobachtet wurde.
In der grössten bislang mit Echinacea-Präparaten durchgeführten Langzeitstudie kamen englische Wissenschaftler 2012 zu dem Ergebnis, dass die vorbeugende Einnahme von Sonnenhut-Präparaten sowohl das Auftreten von Erkältungen als auch die Anzahl der Krankheitstage verringert.
Echinacea-Präparate sind grundsätzlich sehr gut verträglich und können daher auch längerfristig eingenommen werden.
Echinacea purpurea: Herkunft, Wirkung und Wissenschaft
Echinacea purpurea im Pflanzenlexikon