Verändert sich der Hormonhaushalt im Laufe der Wechseljahre, kann das zu ganz unterschiedlichen Empfindungen und Beschwerden führen. Viele Frauen wünschen sich in dieser Zeit eine sanfte oder gezielte Unterstützung. Das Angebot an pflanzlichen und hormonellen Präparaten ist gross, und nicht immer ist sofort ersichtlich, worin sich die verschiedenen Ansätze unterscheiden.
Dieser Überblick erklärt die wichtigsten Begrifflichkeiten und zeigt auf, wie pflanzliche, synthetische und bioidentische Hormonpräparate wirken – damit jede Frau ihren persönlichen Weg finden kann.
Die Wechseljahre sind eine Lebensphase, in der der Körper zu einem neuen hormonellen Gleichgewicht findet. Die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone verändert sich allmählich, der Zyklus wird unregelmässiger und die Stärke oder Dauer der Blutung kann variieren. Jede Frau erlebt diesen Wandel individuell: Manche spüren kaum Veränderungen, andere empfinden Hitzewallungen, Schlafunregelmässigkeiten, innere Unruhe oder eine Veränderung der Scheidenfeuchtigkeit deutlicher.
In dieser Zeit können verschiedene Formen der Unterstützung hilfreich sein, von naturheilkundlichen Ansätzen bis hin zu medizinischen Hormonanwendungen. Die Wahl hängt von der persönlichen Situation und dem eigenen Wohlbefinden ab.
Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe, deren Struktur bestimmten körpereigenen Östrogenen ähnelt. Dadurch können sie an denselben Bindungsstellen wirken und Beschwerden sanft abmildern. Sie gelten als natürliche, gut verträgliche Möglichkeit für Frauen, deren Beschwerden leicht bis mittel ausgeprägt sind.
Phytoöstrogene finden sich in:
Diese Pflanzen oder daraus hergestellte Präparate werden häufig in der naturheilkundlichen Begleitung der Wechseljahre eingesetzt.
Die Forschung zeigt ein gemischtes Bild: Einige Frauen profitieren deutlich, andere weniger. Ernährung kann ebenfalls eine Rolle spielen – eine pflanzenreiche Kost mit phytoöstrogenhaltigen Lebensmitteln ist für viele Frauen eine wertvolle Grundlage.
Wichtig ist eine individuelle Beratung, denn nicht jede Frau kann jedes pflanzliche Präparat gleichermassen anwenden.

Synthetisch hergestellte Hormone werden seit vielen Jahrzehnten eingesetzt, um ausgeprägte Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Sie bestehen aus Molekülen, die den körpereigenen Hormonen sehr ähnlich sind und deren Wirkung gezielt nachahmen.
Früher wurden häufig Östrogenpräparate alleine angewendet. Heute weiss man, dass bei Frauen mit Gebärmutter ein Gestagen notwendig ist, um die Gebärmutterschleimhaut zu schützen. Grosse Studien – darunter die Women’s Health Initiative – haben jedoch gezeigt, dass synthetische Hormone neben ihren positiven Effekten auch Risiken wie Brustkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.
Diese Therapie wird heute gezielter eingesetzt als früher – in möglichst niedriger Dosierung und für einen begrenzten Zeitraum.
Bioidentische Hormone entsprechen in ihrer Struktur exakt den Östrogenen und Gestagenen, die der Körper selbst bildet. Sie werden zwar synthetisch hergestellt, aber ihre Molekülform ist naturidentisch.
Viele Präparate werden transdermal, also über die Haut, aufgenommen – zum Beispiel als Gel oder Pflaster. Das ermöglicht eine gleichmässige Aufnahme und umgeht den Stoffwechselweg über die Leber, sodass häufig geringere Dosierungen genügen.
Erste Studien deuten darauf hin, dass bioidentische Hormone in bestimmten Bereichen ein günstigeres Sicherheitsprofil aufweisen könnten. Gleichzeitig betonen Fachpersonen, dass langfristige Daten noch ausstehen.
Sie können eine gute Option sein, wenn Beschwerden stärker ausgeprägt sind und naturheilkundliche Ansätze allein nicht ausreichen – immer begleitet von einer qualifizierten medizinischen Beratung.
Entscheidend ist immer die persönliche Situation und der Austausch mit einer medizinischen Fachperson, die die gesundheitliche Geschichte, Risikofaktoren und aktuellen Bedürfnisse berücksichtigt.

Das hängt von der individuellen Situation ab. Bei leichteren Beschwerden können pflanzliche Präparate mit Phytoöstrogenen hilfreich sein. Bei stärkeren Beschwerden können bioidentische oder synthetische Hormone sinnvoll sein – nach medizinischer Beratung.
Bioidentische Hormone entsprechen exakt den körpereigenen Hormonen. Synthetische Hormone sind ihnen ähnlich, unterscheiden sich jedoch in der Struktur. Dadurch können Wirkung und Risiko unterschiedlich ausfallen.
Phytoöstrogene gelten als gut verträglich. Die Forschung ist nicht einheitlich, aber viele Frauen berichten von einer Besserung ihrer Beschwerden. Eine individuelle Beratung ist wichtig.
Bei bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren kann eine Hormontherapie ungeeignet sein. Fachpersonen können dies individuell beurteilen.