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Salbei – starke Helferin in den Wechseljahren

Die Heilpflanze reguliert nicht nur das Schwitzen, sondern kann auch neurologische Prozesse positiv beeinflussen.


Marina Cluysen


26. Januar 2021

Um das 50. Lebensjahr herum beginnt bei Frauen die Zeit hormoneller Umstellungen. Es kommt zu einer Senkung des Östrogenspiegels, was häufig Symptome wie Hitzewallungen, nächtliche Schweissausbrüche und erhöhte Reizbarkeit auslöst. Manche Frauen haben kaum Probleme, andere hingegen leiden sehr darunter, weil ihr Alltag massiv davon beeinträchtigt wird. Zahlreiche Frauen klagen nun auch über verstärkte Stressempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Gewichtsproblemen Stimmungsschwankungen, und sie neigen zu Depressionen und Schlafstörungen.

Interessant ist: Der niedrigere Östrogenspiegel verursacht zwar die Wechseljahrbeschwerden, hat aber nichts mit der Intensität dieser Symptomatik zu tun. Aktuelle Studien zeigen, dass vielmehr die Neurotransmitter im Gehirn daran mitwirken: Deren Fehlfunktion kann zahlreiche psychosomatische Begleiterscheinungen während der Wechseljahre erklären.

Doch schauen wir uns zuerst die schweissregulierende Wirkung von Salbei an. Salvia officinalis ist schon lange für seine wohltuende Wirkung während der Wechseljahre bekannt; Studien untermauern diese Erfahrungswerte. Die Wirksamkeit wird auf die ätherischen Öle in der Heilpflanze zurückgeführt. Wichtigste Inhaltsstoffe in den Salbeiblättern sind ätherisches Öl (mit den Hauptkomponenten Thujon, 1,8-Cineol und Campher), Gerbstoffe (darunter Rosmarinsäure), Diterpene, Triterpene und Flavonoide.

Salbei und seine pharmakodynamischen Effekte

Salbei zeigt neben seinem „kühlenden" noch weitere Effekte. In-vitro- und Tier-Studien legen nahe, dass die Pflanze eine ganze Reihe aktiver Verbindungen enthält, welche die kognitive Aktivität steigern und gegen neurodegenerative Erkrankungen wirken können. So wird die Forschung des Einsatzes von Salbei bei Demenz und insbesondere Alzheimer vorangetrieben, da Hauptkomponenten der Pflanze offenbar beachtliche pharmakodynamische Effekte auf das Gehirn haben.

Dieser regulatorische Effekt von Salbeiextrakt auf neurologische Prozesse zeigt sich in der frauenheilkundlichen Praxis darin, dass Frauen sich weniger ängstlich fühlen, entspannter sind, sich besser konzentrieren können und sich selbst erheblich weniger gereizt erleben. Doch warum ist das so?

Wie Salbei auf die Neurotransmitter wirkt

Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass die Wirkweise von Neurotransmittern durch den sinkenden Östrogenspiegel geschwächt wird. Neurotransmitter sind Substanzen, die sich auf den Rezeptoren der Gehirnzellen befinden und für die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen verantwortlich sind. Je besser diese Übertragung funktioniert, desto besser arbeitet der gesamte menschliche Körper. Je schlechter die Übertragung oder je gestörter die Übertragungsfrequenz ist, desto mehr treten gesundheitliche Beschwerden auf.

Einige Wirkstoffe scheinen sich bei der Gabe von Salvia officinalis nun an die Neurotransmitter von Gehirnzellen zu binden, die an neurologischen Prozessen beteiligt sind, welche Schlaf, Stimmungslage, kognitive Fertigkeiten und Temperaturregulierung betreffen. Salbei kann sich z.B. an die Neurotransmitter Serotonin, Muscarin und an die Adreno- und Opioidrezeptoren binden.
Auf diese Weise kann Salbei die Funktion dieser Prozesse unterstützen – indem er Reizübertragungen sowohl anregt als auch hemmt (z.B. Stressreize).

Salbei bindet sich nicht, wie zunächst angenommen, an die Östrogenrezeptoren. Die Einnahme von Salbei hat daher keinerlei Auswirkung auf den Hormonhaushalt. Eine erfreuliche Nachricht für Frauen, die in dieser Hinsicht vorsichtig sein müssen und gleichwohl etwas gegen ihre Wechseljahrbeschwerden tun möchten.

Nachhaltige Wirkung nur bei Frischpflanzenextrakt

Nun zeigen allerdings bei weitem nicht alle Salvia-officinalis-Extrakte diese positiven Effekte. Um eine nachhaltige Wirksamkeit zu erzielen, muss das Produkt aus frischen Salbeiblättern extrahiert werden. Ein Extrakt aus den Blattstielen oder aus getrocknetem Pflanzenmaterial wirkt nicht in der Weise wie die Frischpflanzen-Extraktion, die bei A.Vogel Standard ist.

Untersuchungen zufolge zeigt sich eine positive Wirkung von Salvia officinalis auf Wechseljahrbeschwerden bereits nach drei bis vier Wochen. Empfohlen wird gleichwohl, den Frischpflanzen-Salbeiextrakt acht Wochen lang einzunehmen. Denn so lange dauert es, bis sich die neurologischen Vorgänge im Gehirn „normalisiert" haben und die lästigen Symptome für einen längeren Zeitraum ausbleiben.

Vielfach wird vor einer längeren Einnahme von Salbei gewarnt. Dies geschieht mit Blick auf den Inhaltsstoff Thujon, dem eine neurotoxische Wirkung zugesprochen wird. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (Herbal Medicinal Products Committee, kurz HMPC) revidierte und veröffentlichte die Monografie „Salvia officinalis L., folium" allerdings 2017; und Thujon erfuhr eine Neubewertung. Die tägliche Obergrenze der Thujon-Aufnahme sei mit 3 bis 7 mg unbedenklich.

Der Extrakt von A.Vogel enthält gar kein Thujon und kann darum ohne Bedenken über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

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