Laut einer italienischen Studie werden Menschen die zwei Sprachen im Alltag verwenden, erst zu einem späteren Zeitpunkt im Leben mit Alzheimer konfrontiert.
Wer lebenslang zwei Sprachen aktiv nutzt, kann den Zeitpunkt, an dem Alzheimer ausbricht, hinauszögern. Zu diesem Schluss kommen Forscher der San-Raffaele-Universität in Mailand. Offenbar bauen Menschen, die zwei Sprachen sprechen, eine kognitive Reserve auf, die den schrittweisen geistigen Abbau verlangsamt. Zum einen legen diese Menschen mehr weisse und graue Hirnsubstanz in den für Gedächtnis und Sprache relevanten Gehirnarealen an. Bei demenzbedingter Zerstörung von Hirnzellen sind dann mehr Zellen vorhanden, die den Verlust ausgleichen.
Zum anderen sind diese Hirnareale auch besser vernetzt. Bei den zweisprachigen Studienteilnehmern wurden erste Symptome einer Demenz erst 4,5 bis 5 Jahre später diagnostiziert als bei Menschen, die nur eine Sprache sprechen. Auch komplizierte Tanzschritte und Musizieren können einen ähnlichen Effekt haben.