Heisse Sommertage rufen nach Erfrischung. Zitronen sind da nicht nur als Basis für kühlende Getränke die erste Wahl. Zum Wickel verarbeitet, wirken sie wohltuend gegen geschwollene Beine.
Text: Katja von Lipinski
Zitronen sind reich an ätherischem Öl, Vitaminen, Mineralstoffen und wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Seit dem Mittelalter werden die gelben Früchte auch hierzulande in der Volksmedizin zur Stärkung des Immunsystems und zur Aktivierung des Stoffwechsels verwendet.
Die gelben Zitrusfrüchte wirken entzündungshemmend, desinfizierend, kühlend und zusammenziehend – ideale Eigenschaften, um an heissen Sommertagen müde oder gar geschwollene Beine mit einem Zitronenwickel zu erfrischen und zu entlasten. Darüber hinaus helfen sie auch bei Halsweh.
Für eine wohltuende Anwendung werden Zitronenscheiben in ein Tuch gewickelt und um die Waden gelegt. Aber aufgepasst: Direkter Kontakt sollte wegen möglicher Hautreizungen vermieden werden! Bei Säuglingen, Kleinkindern, empfindlicher oder entzündeter Haut verzichtet man folglich auf Zitronenwickel.
Die Zitronenschale gilt in der ayurvedischen wie auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin als Arznei. Die Wissenschaft entschlüsselt zusehends die zugrundeliegenden Wirkmechanismen. So ist die Vitalstoffkonzentration in der aromatischen Schale deutlich höher als im Saft der Frucht. Zahlreiche Wirkungen der Zitronen gehen auf das Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe wie Flavonoiden, Terpenen, Mineralstoffen und Vitaminen zurück, die sich in der Schale konzentrieren.
Zitronen aus konventionellem Anbau sind mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Teilweise dringen diese bis ins Fruchtfleisch (Endokarp) vor. Man sollte folglich Zitronen aus biologischem Anbau bevorzugen. Tipp: Biozitronen sind im Sommer grün statt gelb – und trotzdem reif. Zitronen benötigen kühle Nächte, um gelb zu werden. (Zitronen aus konventionellem Anbau sind immer gelb, da sie im Sommer mit Ethylen begast werden.) Aufbewahren sollte man die Früchte kühl und dunkel (10–15 °C), am besten in der Speisekammer oder im Keller, nicht im Kühlschrank.