Heublumenwickel bestehen aus den verschiedenen Gräsern auf den Wiesen, welche nach dem Schnitt zu Heu werden. Der Fermentationsprozess beim Trocknen sorgt für den würzigen Geruch. Die Wirkung der Heublumen hängt eng mit dem Gehalt an ätherischen Ölen zusammen.
Erhitzen Sie einen Heublumensack (aus der Apotheke, Drogerie oder selbstgemacht) im Dampf (z.B. auf Spaghettisieb), legen Sie ihn auf und befestigen Sie den Wickel mit einem warmen Tuch. Der Heublumensack kann etwa 3–4-mal verwendet werden. Siehe auch: Dampfinhalationen.
Heublumensäcke können ein bis zwei Mal pro Woche angewendet werden, informiert die Co-Präsidentin des Schweizer Kneippverbands, Yvonne Schnetzer. Bei bestimmten Beschwerden oder zur Unterstützung der Gesundheit können sie auch häufiger eingesetzt werden, jedoch sollte dies idealerweise in Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Therapeuten geschehen. Wichtig sei, auf die Reaktionen des Körpers zu hören und die Anwendung entsprechend anzupassen.
Und so funktioniert‘s:
Der Heublumensack wird feucht gemacht und 20 Minuten im Steamer/Dampfgarer bei 100 Grad Celsius gedämpft. Mit Ofenhandschuhen oder Topflappen den heissen Sack herausnehmen und aufschütteln, um den Inhalt gleichmässig zu verteilen.
Temperatur vorsichtig auf der Innenseite eines Armes prüfen und erst auf die zu behandelnde Körperstelle auflegen, wenn keine Verbrennungsgefahr mehr besteht und der Heublumensack gut vertragen wird.
Der Sack bleibt auf der aufgelegten Stelle, bis er nicht mehr warm ist, etwa 45 bis 90 Minuten (bei geschwächten Personen nach 45 Minuten abnehmen).
Anschliessend eine Stunde ruhen und als Abschluss eine handwarme Waschung durchführen.
Die Anwendungen des Heusacks sind detailliert beschrieben in der 2024 vom Schweizer Kneippverband herausgegebenen, umfassend überarbeiteten Neuauflage des Buches «Gesund mit Kneippen – Praktische Anwendungen».
Bei einem Wickel mit Heublumenextrakt oder -absud gehen Sie wie in „Wickel mit flüssigen Wirksubstanzen“ beschrieben vor.
Möchten Sie Heublumenextrakt verwenden, brauchen Sie drei Tücher: ein äusseres Wolltuch, ein mittleres Leinen- oder Frottiertuch und ein inneres Baumwolltuch.
Vorgehen: Legen Sie ein Frottiertuch so über eine Schüssel, dass es an zwei Seiten über die Schüssel hängt. Legen Sie das zusammengefaltete Innentuch in die Mitte des Frottiertuches, giessen Sie den heissen Heublumenextrakt über das Tuch in die Schüssel. Fassen Sie die beiden trockenen Enden des Frottiertuches und wringen alle Tücher zusammen so stark wie möglich aus. Legen Sie das Innentuch über die zu behandelnde Stelle, wickeln Sie das Leinen- bzw. Frottéetuch darüber und befestigen das Ganze mit dem Wolltuch.